DIE SCHEISSE 

MIT DER LOVE

LITERATUR-ENTERTAINMENT



Love heißt Liebe nur in lässig. Trotzdem macht es die ganze Angelegenheit dadurch ja nicht weniger kompliziert. Love ist Work und oft reines Luck. Aber manchmal eben auch einfach nur totally Shit.


Natürlich – man könnte sagen, man verzichtet einfach auf Love. Kauft sich stattdessen ein Kätzchen oder einen Hund, den man pflegt und streichelt und mit dem man schimpft, wenn man eigentlich mit sich selbst schimpfen will. Dazu raucht man hin und wieder nackt im Beisein des Tieres ein Zigarettchen und tut postsexuell. Schon wäre die Love-Illusion fast perfekt. Vor allem bei einem großen Tier. 


Außerdem kann man das Tier so anziehen, wie man möchte. Das Haar so schneiden, wie man glaubt, dass es gut aussieht. Auch so was – ein Tier hat immer Haare. Außerdem ist ein Tier meist nicht teuer – eine Handvoll Hartgeld und ab die Post. Und kochen muss man für so ein Tier auch nicht gut. Das Tier freut sich über alles zu essen. Selbst wenn es Pansen mit Gelee gibt.  


Also: »Tier plus Love gleich Win win«, denkt man nun im ersten Moment. Und auch im zweiten. Und im dritten. 


Trotzdem: Wir wollen der Love noch eine letzte Chance geben. Sollte es nicht klappen, so halten wir mehrere tausend Tiere in verschiedenen Größen parat, die im Anschluss an die Show direkt mitgenommen und kahl gestreichelt werden können.


Sven Amtsberg wird dieses Love-Experiment intellektuell unterfüttern. In gewohnter Manier zwischen hochsensiblem Einfühlungsvermögen und dampframmenartigem Frontal-Entertainment werden wir die Love in all ihren Formen ausloten. Wir werden aus den Achseln Fremder atmen, um uns so in einen Zustand der Trance zu versetzen. So wollen wir das Land Of Love bereisen. Mit Pflaumen und Eiern und Bockwurst als Proviant. 


Wir werden unsere geheimsten Wünsche in die Mundhöhlen Fremder flüstern. Wir werden uns mit den Mitteln der Pantomime und der Ono­ma­to­pö­ie alle Facetten der Love spielerisch erarbeiten.

»DER GROSSE LOVE-TEST: Bist du wirklich für die Liebe gemacht?« (Auszug)

»Love is work«, hat dein Vater auf ein Bierdeckchen gestickt, das bei euch immer im Flur hing. Deine Eltern haben viel gestritten, und oft hast du dich gefragt, wie es überhaupt dazu kam, dass deine Eltern je glaubten, einander zu lieben. Und diese Liebe dann ja unbedingt auch noch eine Frucht tragen musste in Form von dir. 


Du bist das Produkt deiner Eltern. Damit musst du nun leben. Nicht nur du siehst deinen Eltern ähnlich, sondern auch deine Eltern einander. Das hat dich immer schon stutzig gemacht. 


Liebe heißt Abstriche machen. Das hast du nun gelernt. Wir alle wären lieber mit Brad Pitt oder Eva Mendes zusammen als mit Matthias oder Claudia. Aber denk immer daran: Deinem Partner, deiner Partnerin geht es genauso. Niemand gibt das natürlich zu. So ist Liebe. Wie mit verbundenen Augen, halb bewusstlos durch fensterlose Kellerräume geführt zu werden, von dem einem weis gemacht wird, es wären Paläste.

Das gilt für alle Bereiche der Liebe. 


Daher folgende Frage: Welche dieser Sätze sagt man besser nicht, nachdem man Liebe gemacht hat.


A) Fertig ist die Laube

B) Klappe zu, Affe tot.

C) Ich mach mal lieber ein Fenster auf.