12. OKTOBER 2023

DIE WAHRHEIT ÜBER LÜBECK #9

Fiktives Stadtführungs-Entertainment mit Katrin Seddig und Sven Amtsberg

20 UHR, KLINGENBERG



Der Klingenberg ist einer der bedeutendsten Plätze Lübecks. Wenn nicht sogar der Welt. Zumindest wenn man Lübecker fragt. Denn genau an diesem Ort soll Lübeck einst entstanden sein. Weshalb man hier tausend Fontänen installiert hat, die nur einmal am Tage Wasser speien, weil es sonst einfach zu teuer wäre. Während dieses Augenblicks schießt sämtliches Travewasser hier auf dem Platz 115 Meter in die Höhe, und fließt nur allmählich wieder dorthin zurück, wo es eigentlich hingehört. Ein Schauspiel, das deshalb nicht ganz unumstritten ist.  


Apropos: Mit der Entstehung Lübecks ist es ähnlich, wie mit der Entstehung der Welt, man ist sich uneins darüber, wie genau nun alles passiert ist. Einige meinen, dass Lübeck von Affen abstammt, die es hier vor geraumer Zeit nach eigenem Gusto errichtet haben sollen. Jede Fontäne steht dabei für einen Affen, weshalb das Wasser braun eingefärbt wird. Auch die Fachwerkbauten deuten darauf hin. Damals aus Ästen von Affen errichtet, schichtete der Mensch später Steine dazwischen auf, und tat frech so, als habe er es sich alles selbst ausgedacht. Man muss also konstatieren, dass das Fachwerkhaus eigentlich ein Affenwerkhaus ist. Weitere Indizien für die Affentheorie sind etwa die Form der Altstadtinsel, die von oben aussieht wie ein großer Affenkopf, sowie der Geruch in der Nähe der alten – vermeintlich von Affen errichteten – Gebäude, der noch immer etwas Affenhaus-Odeur verströmt. Auch das Marzipan soll von Affen erfunden worden sein, wobei es früher aus dem entstand, was der Affenkörper da so an Marzipanähnlichem hergab, und erst später durch Mandeln ersetzt wurde. Gott sei Dank.


Für andere dagegen gilt es als gesichert, dass Lübeck auf Adam und Eva Lübeck zurückgeht, zwei vietnamesische Mandelbauern, die sich hier auf dem Klingenberg niedergelassen und vermehrt haben sollen. Im Vietnamesischen bedeutet Lu Be Xenq – aus dem dann später der Name Lübeck wurde – so viel wie »Schöne Menschen, schöne Mandel: win win«. Außerdem erinnern Gebäude wie etwa das Holstentor oder das Burgtor in ihrer Bauweise an die typisch vietnamesischen Pagoden.


Es bleibt also kompliziert. An diesem Abend wollen wir dieses heiße, heiße Eisen anpacken, und vielleicht ein für alle Mal klären, wie es wirklich war.



  Eintritt: 8 EUR. Kein Vorverkauf. Tickets am Abend der Veranstaltung direkt vor Ort.




Dieses Projekt wird von der Possehl-Stiftung gefördert